Über Zeitzonen hinweg

Alexander ist seit September 2019 der Global SPOC für Nachhaltigkeit und Innovation im Sektor Real Estate Finance & Infrastructure der ING. Im Interview sprechen wir über seine globale Rolle, was seine Aufgaben sind und wie er dabei seine Work-Life-Balance im Gleichgewicht hält.

Alex, erzähle uns von Deiner Rolle und Deinen Aufgaben? 

In meiner SPOC-Rolle – also als Single Point of Contact – erarbeite und implementiere ich gemeinsam mit fünfzehn ING-Ländern unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf globaler Sektor-Ebene. Darüber hinaus begleite und berate ich unsere Kunden, wenn es um nachhaltige Lösungen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung geht. Neben der Strategie sind Themen wie Datenerhebung, Reporting, Management von Klimarisiken, Methodik zu Kalkulation unseres CO2-Fußabdrucks, Implementierung der Pariser Klimaziele und Unterstützung unserer Kunden, um deren Transformation zu nachhaltigen Gebäuden zu begleiten, nur einige meiner zentralen Aufgaben. Es gibt also einiges zu tun! Mein Job bringt ebenfalls eine gewisse Komplexität mit sich, denn es gibt in jedem Land unterschiedliche Standards in der Immobilienwirtschaft wie z.B. Bauvorschriften, Umweltauflagen, Zertifizierungsstandards für Gebäude, um nur ein paar zu nennen.  

Das klingt, als hättest Du ein eigenes Team und außerdem noch Personalverantwortung!

 Ich bin keine Führungskraft mit Personalverantwortung und ich habe kein eigenes Team, das disziplinarisch an mich berichtet. Viel besser: Ich arbeite – einmal quer durch alle Zeitzonen – mit zwölf Kollegeninnen und Kollegen aus den Real Estate Finance Teams in den Wirtschaftsräumen APAC, EMEA und den USA zusammen, mit unseren Backoffice-Teams in Amsterdam sowie mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Risikoabteilung. Wir brauchen keine Hierarchien, denn wir ziehen alle an einem Strang: Die ING hat eine globale Nachhaltigkeitsstrategie und dementsprechend sind auch alle motiviert, die damit verbundenen Ziele zu erreichen. 

Wie wird man denn ein Global SPOC? Wie bist Du zu dieser Rolle gekommen?

 Ich bin schon seit 2014 für die ING im Bereich Real Estate Finance tätig – damals als Director im Origination Team – also für die Kreditvergabe in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Da unsere Kundenbasis sehr international ist und der Kontakt zu asiatischen Immobilieninvestoren mit Fokus auf Europa und Deutschland für das lokale Geschäft sehr wichtig ist, verbrachte ich von April bis September 2018 mein Short Term Assignment (STA) in Singapore und Sydney. Nach meiner Rückkehr wollte ich gerne etwas anderes machen – etwas, bei dem ich der Branche treu bleiben konnte und die ING nicht verlassen musste. Ich arbeite nämlich sehr gerne bei der ING und die Immobilienwelt ist und bleibt für mich ein sehr spannender und wandelbarer Industriezweig. Da die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft in den letzten 20 Jahren, in denen ich schon in dieser Branche arbeite, deutlich zugenommen hat, konnte ich mir diese Thematik als neues Aufgabengebiet gut vorstellen. Fakt ist, die Immobilienwirtschaft verursacht rund 40 Prozent der globalen Treibhausgase. Als Finanzierer haben wir hierbei eine besondere Funktion, nämlich Kapital in die richtigen, nachhaltigen Projekte zu lenken. Da lag es nahe für diesen Sektor eine Rolle zu schaffen, die genau diese Themen global, sowohl intern als auch extern, von der Analyse bis zur Planung, über die Steuerung und Umsetzung verantwortet. Eine Stelle, wie geschaffen für mich! 

Was sind aus Deiner Sicht die Dinge, die Deinen Job so spannend machen?

 Zunächst das Thema: Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der Menschheit. Der Klimawandel betrifft uns alle – weltweit. So global wie das Thema, so global sind auch wir bei der ING aufgestellt, so agieren unsere Kunden und auch die gesamte Immobilienbranche. Die weltweite Zusammenarbeit mit den Real Estate Finance Teams hat schon viele gute Lösungsansätze hervorgebracht. Wir alle arbeiten über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg flexibel, kreativ, motiviert und mit viel Freude – das motiviert mich jeden Tag. Ein weiter Aspekt für mich ist die Kultur und Arbeitsweise der ING in Deutschland. Die agile Arbeitsweise, flexible Arbeitszeiten, das hybride Arbeitsmodel mit Büro, Work from Home und sogar Working Abroad, machen es mir sehr leicht, international tätig zu sein. Deshalb habe ich mich auch klar für den Standort Frankfurt entschieden. So habe ich nicht nur die Möglichkeit jederzeit meine Familie zu besuchen, sondern auch gleichzeitig die Chance die großzügigen Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel das Gesundheits- oder LearnING-Budget.

Wie funktioniert Deine Work-Life-Balance, wenn Du mit Menschen über verschiedenen Zeitzonen hinweg arbeitest, und auch manchmal reisen musst?

 Jeder Tag ist anders. Es gibt keinen „typischen Bürotag“ – und genau diese Abwechslung mag ich sehr. Wenn meine Kolleginnen und Kollegen in Australien oder Asien sich vielleicht bereits zu Afterwork Drinks verabreden, gehe ich in Frankfurt gerade in die Kantine und in New York läuft der Morgenkaffee noch durch die Maschine. Das bedeutet für mich privat und beruflich ein gewisses Maß an Planung: Für Freizeitaktivtäten oder für meine Familie und Freunde beispielsweise blocke ich mir feste Termine im Kalender. Dank der Flexibilität, die mir die ING bietet, kann ich – und das kommt mir in meiner internationalen Rolle sehr entgegen – eine verlängerte Mittagspause für das Fitnessstudio nutzen oder „zwischendurch“ mal Besorgungen machen. Dafür bin ich dann abends, wenn andere bereits Feierabend haben, manchmal noch in einem Video-Call mit New York. 

Welche Tipps oder Ratschläge hast Du für Nachwuchskräfte, die einen ähnlichen Schritt in ihrer Karriere wagen möchten?

 Wenn sich die Chance bietet, zugreifen – unbedingt. Bei der ING beispielsweise gibt es viele Kolleginnen und Kollegen sowie Führungskräfte, die gerne bei der beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung helfen und Karriere-Ambitionen fördern. Genau so war es bei mir: Ich habe vollen Support sowohl aus Amsterdam als auch von meinem Manager in Frankfurt bekommen. Zudem ist das Netzwerk der ING – gerade im Wholesale Banking – durch seine Internationalität prädestiniert für diese Art von beruflicher Weiterentwicklung. Eines jedoch muss klar sein: Mit der agilen Arbeitsweise der ING, die ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität, sowohl für die Planung als auch für die Umsetzung der Themen, erfordert, muss man zurechtkommen. Diese Voraussetzungen, kombiniert mit Selbstdisziplin, klarem Fokus, einer großen Portion Empathie für die Menschen und gepaart mit Begeisterung für die Aufgabe, sind ein Erfolgsgarant für eine Karriere jenseits der Hierarchiestufen.

Zurück nach oben
Zuhören