Warum wir die berufliche Entwicklung von Frauen fördern

MentorMe“ ist ein erfolgreiches berufliches Mentoring-Programm für Frauen. Die ING in Deutschland ermöglicht 100 Frauen aus ganz Deutschland eine kostenlose Teilnahme. Warum wir das tun? Weil wir eine gesellschaftliche Verantwortung haben – sagt Sabine im Interview.

MentorMe ist ein Mentoring-Programm speziell für Frauen. Wie genau läuft das ab? Was ist das Konzept?

Sabine: Das Programm ist für alle Frauen interessant, die sich beruflich weiterentwickeln wollen. Egal, ob sie gerade ins Berufsleben starten oder schon mittendrin sind. Basierend auf den individuellen Angaben der Teilnehmerin wird eine passende Mentorin oder ein Mentor aus einem Pool mit über 3.000 Mentor*innen aus unterschiedlichen Branchen gewählt – darunter auch einige ING-Mitarbeitende. Bei der Auswahl hat die Teilnehmerin – die Mentee – jedoch das letzte Wort, denn die Chemie muss ja stimmen.  

In regelmäßigen Sessions profitiert die Mentee dann ein Jahr lang von der Expertise und den Kontakten des Mentors oder der Mentorin. Darüber hinaus bietet „MentorMe“ intensive Online-Trainings und mehr als 220 Events pro Jahr zu relevanten Karrierethemen an. Neben dem fachlichen Input sind für die Teilnehmerinnen auch die Vernetzung und neue Perspektiven wertvoll. Abgerundet wird das Programm mit dem Zugang zu einem großen Netzwerk und einer exklusiven Online-Community. Beste Voraussetzungen für die Teilnehmerinnen das eigene Netzwerk auszubauen und Ratschläge für persönliche Hürden zu erhalten.

Warum fördert die ING 100 Stipendien?

Als Bank übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung. Dazu gehört die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen, aber auch von Programmen, die zur finanziellen Gesundheit und zu einer integrativen Wirtschaft beitragen: einer Wirtschaft, in der jeder Mensch die Möglichkeit und die Fähigkeit hat, sich zu beteiligen.  

Frauen sind im Berufsleben – und damit oftmals auch in finanzieller Hinsicht – immer noch benachteiligt, auch wenn sie gut ausgebildet sind. Hinter den harten Fakten und Zahlen, wie dem geringeren Gehalt oder den schlechteren Karrierechancen im Vergleich zu männlichen Kollegen, liegt ein großes Problem darin, wie Frauen sich selbst wahrnehmen oder von der Gesellschaft geprägt werden: Wir glauben, dass Mädchen oft immer noch dazu erzogen werden, zurückhaltend zu sein und sich selbst im Weg stehen, wenn es um ihre berufliche Entwicklung geht. Weil sie vielleicht nicht das Vertrauen in sich selbst oder in ihre eigenen Fähigkeiten haben und sie anders führen als ein Mann es tun würde. Um einen Wandel herbeizuführen und die zukunftssichere Beschäftigung von Frauen sicherzustellen, ist die Veränderung der eigenen Mentalität extrem wichtig – von Frauen und Männern gleichermaßen. Und was könnte dabei helfen? Ganz klar: von den erfolgreichen Vorbildern lernen! Dies wird eine Kettenreaktion auslösen, denn je mehr Frauen gestärkt werden, desto mehr wird es in Zukunft geben, um das „männliche System“ zu ändern – und zwar zu einem, in dem jeder seinen Platz einnehmen kann, unabhängig vom Geschlecht. 

2021 sind wir zunächst klein gestartet – mit gerade mal drei Stipendien für ING-Kolleginnen. 2022 haben wir dann aufgestockt und 20 Stipendien für Frauen in herausfordernden Situationen vergeben. Das Feedback der Mentees nach Beendigung des Programms beweist die enorme Wirkung, die ein Mentoring haben kann: Fast alle der Teilnehmerinnen konnten sich besser im Unternehmen positionieren. Einige der Mentees gaben an, dass sie sich intensiv auf einen Wechsel vorbereitet und dadurch einen neuen Job gefunden hat. Diese Rückmeldungen haben uns darin bestärkt, das Programm 2023 auszuweiten und 100 Stipendien zu vergeben. 

Nach welchen Prinzipien werden die Mentees, die das Stipendium erhalten, ausgewählt?

Die Bewerberinnen werden detailliert zu ihrer aktuellen Situation befragt – das hilft uns einzuschätzen, ob unsere Förderkriterien zutreffen. Wir unterstützen vorrangig Frauen, die es aufgrund ihrer persönlichen Lebensumstände schwerer auf dem Arbeitsmarkt haben, wie beispielsweise Mütter, Women of Color, Zugewanderte oder behinderte Menschen. Dabei ist zweitrangig, ob jemand aus der Arbeitslosigkeit heraus einen Job sucht, sich beruflich verändern oder Probleme im aktuellen Arbeitsumfeld angehen möchte. Es ist uns wichtig genau dort zu unterstützen, wo eine Not ist – aber auch der Wille etwas zu verändern. Mentoring ist nur dann hilfreich, wenn die Mentee auf der anderen Seite auch handelt. 

Du sagst, wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung. Kannst Du das noch ein bisschen näher erläutern? Wie werden wir mit 100 Stipendien für MentorMe dieser Verantwortung gerecht?

Mit den 100 Stipendien können wir in der Tat nur einen ersten Impuls geben, der einen Stein ins Rollen bringen soll: Jede Mentee, der es gelingt, ihre persönlichen Hürden zu nehmen und sich weiterzuentwickeln, wird zur Inspiration für Frauen in ihrem Umfeld die eigene Entwicklung aktiv in die Hand zu nehmen. So wird gesellschaftlicher Wandel Realität.

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